Das Projekt MAGA – Make America Great Again von Donald Trump ähnelt dem Projekt, mit dem der Vegetarier aus Braunau einst die Welt ins Chaos stürzte.
Die Unterschiede mögen gewichtiger sein als die Ähnlichkeiten. So etablierte Hitler Massenveranstaltungen, die man zuvor nicht gekannt hatte, während der Sohn eines Multimillionärs bisher nur in seiner persönlichen Parallelrealität zu aussergewöhnlichen Menschenmassen sprach. Trump fiel durch Prahlerei mit sexuell motivierten Aggressionen auf. Hitler war eher für Askese als für private Ausschweifungen bekannt.
Doch beide Persönlichkeiten scheinen sich sowohl in der Gewaltbereitschaft zu ähneln, als auch in ihrer Feindschaft gegenüber Eliten, ihrer Ablehnung des Konzepts der Demokratie und ihrer Verachtung der Staatsapparate, an deren Spitze sie sich jeweils wählen liessen. Und natürlich in ihrem Streben nach nationaler Größe.
Wenn Hitlers Biograf Ian Kershaw die Situation im Deutschland des Herbstes 1932 beschreibt, dann klingt das erschreckend vertraut: „Die Nationalsozialisten waren vulgär und abstoßend, doch sie standen für die deutschen Interessen; sie würden die deutschen Werte aufrechterhalten…“ (Hitler 1889 – 1936, Seite 507 f.)
Und was machen deutsche Politiker heute so? Sie treiben die Vorratsdatenspeicherung voran. Obwohl bereits unter den Nazis die seinerzeit modernste Datenverarbeitung fürs staatlich organisierte Morden missbraucht wurde. Sehr anschaulich hierzu: „Nichts zu verbergen?“ von Holger Bleich als Editorial der c’t 17/2015.
Oder wie David Kriesel in seinem Vortrag SpiegelMining – Reverse Engineering von Spiegel-Online beim 33C3 zur Vorratsdatenspeicherung sagte und begründete: „Was wir hier gerade erhalten ist die Infrastruktur für eine Generalüberwachung, die selbst George Orwells Big Brother die Schamesröte ins Gesicht treiben würde. Und diese Überwachungsinfrastruktur stellen wir jetzt extra bereit für den Fall, dass eine zukünftige Regierung böswillig ist und sie nutzen will.“
Kriesel weist darauf hin, dass sich eine zukünftige deutsche Regierung als böswillig erweisen könnte. Doch unsere Vorratsdatenspeicher mögen auch von Trumps Regierung aus der Ferne geknackt werden. Trump stehen eben ganz andere technische Möglichkeiten zur Verfügung als Hitler. Letzterer musste Amsterdam erst erobern, bevor er die dortigen Datenbanken fürs staatlich organisierte Morden missbrauchen konnte.