Wenn Bedienungsanleitung und/ oder ein Assistenzsystem eine konsequent spritsparende Fahrweise empfehlen, dann darf eine solche Fahrweise nicht zur Beschädigung oder Zerstörung der Bremsen führen.
Sehr geehrte Herren Günter Schiele, Tobias Attensperger und Maximilian Adamek,
Sie sind bei Audi Experten für spritsparendes Fahren. Sie haben für die Audi AG einen Prädiktiven Effizienz Assistent entwickelt. Ihre Erfindungen wurden von Audi beispielsweise unter der DE102012025036 und DE102014002111A1 zum Patent angemeldet. Sie berichteten bereits 2013 bei einer Fachkonferenz von Ihrer Arbeit (Untertitel: Intelligente Vernetzung reduziert Kundenverbrauch). Ihre Entwicklung geht im Q7 in Serie.
Sehr geehrter Herr Frank Stebner,
Sie sind bei VW Experte für PKW-Bremsen und kennen sich sehr gut mit Beeinträchtigung der Bremswirkung der Bremsanlage aufgrund von Korrosion oder Verschmutzung an Reibkörpern der Bremsanlage aus. Sie haben ein Verfahren erfunden, das Korrosion und Verschmutzung der Bremsen entgegen wirkt. Dies Verfahren hat VW unter DE102011103660A1 zum Patent angemeldet. Sie wurden als ökologisch engagierter Mitarbeiter von VW mit dem „Think Blue. Engineering. Award“ ausgezeichnet.
Sie wissen, dass PKW-Bremsen aufgrund von Korrosion oder Verschmutzung kaputt gehen, wenn der PKW konsequent spritsparend gefahren wird. Der Kunde muss aus VW-Sicht halt ab und zu „kräftig in die Eisen gehen“, oder die Bremsen gehen kaputt. Das hat der Kunde über seinen Fahrstil in der Hand und das ist aus VW-Sicht Problem des Kunden. VW betrachtet eine konsequent spritsparende Fahrweise bisher als vernachlässigbar. Ist Ihnen einmal die abweichende Einschätzung Ihrer Kollegen bei Audi aufgefallen? Haben Sie sich einmal mit Ihren Kollegen bei Audi ausgetauscht?
Herr Günter Schiele, Herr Tobias Attensperger, Herr Maximilian Adamek, ist Ihnen bekannt, dass PKW-Bremsen aufgrund von Korrosion oder Verschmutzung kaputt gehen können, wenn der PKW konsequent spritsparend gefahren wird und dass Ihr Prädiktiver Effizienz Assistent dies berücksichtigen sollte?
Die Kundenbetreuung von Audi antwortete auf meine Anfrage: „[es ist] technisch nicht möglich, dass unsere Fahrzeuge auf den Bremsen befindliche[n] Flugrost und andere in der Luft mitgeführte Teilchen erkennen können. Daher ist es weiterhin erforderlich, dass durch von Zeit zu Zeit durchgeführte kräftige Bremsvorgänge die Bremsen von derartigen Verschmutzungen befreit werden.“
Haben Sie sich einmal mit Ihrem Kollegen bei VW ausgetauscht, der sich mit Bremsen auskennt? Haben Sie die DE102011103660A1 von Frank Stebner gelesen? Da steht nämlich drin, wie ein Assistenzsystem den Beeinträchtigungszustand einer Bremsanlage erkennen kann.
Bitte reden Sie miteinander! Und reden Sie auch mit den jeweils für die Bedienungsanleitung zuständigen Kollegen. Denn wenn die Bedienungsanleitung eine Fahrweise empfiehlt, die zur Beschädigung der Bremsen führt, dann stellt das genauso einen Mangel dar, wie wenn ein Assistenzsystem eine solche Beschädigung provoziert.
Ich spreche Sie zum einen als betroffener Fahrer an (Ich besitze einen VW BlueMotion, von dem ich fälschlicherweise annahm, er sei für eine konsequent spritsparende Fahrweise ausgelegt, weshalb ich bereits für viel Geld Bremsenkomponenten tauschen musste)
Ich spreche zum anderen als VW-Aktionär, der sich sorgt, dass sowohl mangelhafte Bedienungsanleitungen wie auch mangelhafte Assistenzsysteme zu Haftungsrisiken führen könnten.
Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse für dieses Thema wecken und hoffe auf eine gute Lösung, die Sie mit vereintem Erfindergeist sicherlich finden werden!
Mit freundlichen Grüßen Felix Lübeck